Mytilene – Mytimna – Efsrtatios – Skopelos – Skyros – Psara – Mytilene
Bei einer angenehmen Abflugzeit in Zürich (16:15) kommen wir gegen 22 Uhr in der Mytilene Setur Marina an. Unsere LADY ALEXA liegt so, wie wir sie verlassen haben, am Steg. Das Verdeck ist heil, eine feine Staubschicht überzieht das gesamte Deck.
Wir öffnen das Verdeck, und machen erst einmal die Bugkabine frei, damit unser Gast Daniela einen Schlafplatz hat. Danach legen wir uns in die Kojen und schlafen erst einmal.
13.9-14.9
Am Morgen waschen zuerst das Deck und lassen es trocknen. Danach sieht die LADY schon wieder ganz ordentlich aus. Das Setzen der Segel muss noch warten, es bläst zu stark und wir wollen nichts kaputt machen.
Roswitha und Daniela machen sich auf den Weg zum Einkauf, während ich mich den kleinen Dingen der Bordarbeiten annehme. Leinen einziehen, Schoten vorbereiten, Ankerwinch reinigen und schmieren und endlich: Der Einbau des neuen Kochherds mit hoffentlich bestens funktionierendem Backofen. Ah, zu dumm, bis Montag kann nicht gekocht werden! Ich benötige noch neue Gummi-Füsse, damit der neue Ofen wieder eine saubere und Wärme isolierte Standfläche hat.
Das ist aber kein Beinbruch, gleich am Steg hat es ein tolles Restaurant und gleich außerhalb der Marina zwei gute Restaurants. Das Überleben ist also gesichert.
15.9 – 16.9
Heute machen wir alle restlichen Dinge am Schiff ohne jeglichen Stress. Wir kommen so richtig in den Ferien an. Meine beiden Frauen haben das Restaurant bei der Metzgerei für das Dinner ausgewählt; leider war das Essen nicht so toll.
Nach einer ruhigen Nacht schlagen wir die Segel in aller Frühe bei wenig Wind an. Unser Gast in der Bugkabine bekam davon überhaupt nichts mit, so gut war ihr Schlaf! Während ich die frisch revidierte Rettungsinsel, die Teile für den Herd und den neuen Windmesser bei Stratos unserem Ausrüster in der Marina abhole, bereiteten meine Frauen ein hervorragendes Frühstück vor.
Danach kommt schon der Gasmonteur und wir können den neuen Herd in Betrieb nehmen.
Nach dem Grosseinkauf meiner Borddamen, entert Roswitha den Mast und demontiert den alten Windmesser. Nach meinen Anweisungen werden die Kontakte gereinigt und siehe da, nach mehrmaligem nachreinigen funktioniert der neue Windmesser tadellos. Roswitha erreicht überglücklich und sicher das Deck, sie ist ja nicht ohne Höhenangst. Ich würde ja gerne hoch, bin aber 2-3 Gramm zu schwer…..
Jetzt aber ab zum Zoll, die LADY ALEXA liegt noch unter Zollverschluss!
Nach einer kurzen Wartezeit und einem kleinen Palaver erhalten wir die mit neuer Gültigkeitsdauer versehenen Transit-Log Papiere und begeben uns zum Harbor Master. Wie immer scheint der Ablauf da kompliziert, man nimmt Rücksprache hie und da. Dann ganz unverhofft werde ich gefragt, wo unser Ziel liege. Ich bin perplex, dies Frage musste ich noch nie beantworten. Wie heisst schon wieder die Insel, von der Daniela abfliegen würde? Skopelos? Ich nenne Skopelos und die Dame trägt es gewissenhaft als unseren Zielhafen ein. Am Ende erhalte ich die Papiere mit Crewliste und Auslauf-Stempel zurück. Skopelos? Ich muss erst mal sehen wo das liegt…. Nun sind wir klar zu Auslaufen am nächsten Morgen.
Zurück an Bord gibt es das erste Mal warme Küche auf unserer LA: Geschnetzelets und Hörnli – mhhhh, schmatz.
16.9 – 19.9
10:35 legen wir ab. Außerhalb des Hafens fahren wir unsere Kringel, um die Windmessanlage zu kalibrieren. Hurra! Sie funktioniert wieder top! Leider bemerken wir, dass unser Funkgerät keine Koordinaten erhält. Somit funktioniert unser AIS Empfänger nicht. Ich kann nicht feststellen, ob dies am Funk oder am Plotter-Gerät liegt. Nun, Wir benötigen diese Funktionen im Moment nicht. Ich will mich später nochmals dem Problem annehmen.
Wir setzen den Blister und ab geht’s.
Wir erreichen Neos Limani und versuchen unser erstes Ankermanöver nach unserer Pause. Ich bin nicht ganz zufrieden mit meiner Leistung aber der Anker hält bombenfest. Den ersten Ankerdrink genießen wir in idyllischer Umgebung. Unser erstes Bad im Meer ist bei 19 Grad doch ein wenig frisch. Wir sind uns das so kalt vom Herbst gar nicht gewohnt! Das Wasser ist glasklar und hin und wieder, wenn sich eine kühle – mit einer warmen Schicht mischt, sieht das Wasser aus wie Zuckerwasser das gerührt wird.
Auf Daniela’s feinem Risotto mit einer griechischen Wurst lassen wir den Abend bei einem Würfelspiel ausklingen. Nach einer ruhigen Nacht, weckt uns ein herrlicher Sonnenaufgang. Roswitha genießt den frühen Morgen bei ihrem geliebten Tee ungestört, wir verzichten auf ein Morgenbad
Heute ist Schoggi-Segeln vor dem Wind angesagt.
Das Anlegemanöver in Mytimna klappt heute perfekt, Roswitha muss aber wieder einmal selber auf die Hafenmole hüpfen, da niemand uns die Leinen annimmt. Diesmal kommt sie ohne Blessuren auf die hohe Mole.
Wir liegen bald sicher und fest. In dem Restaurant, das wir bereits vom Frühjahr kennen, genießen wir ein vorzügliches Nachtessen und guten roten Wein. Wir erhalten noch einen Dessert vom Chef persönlich. Um es wieder einmal festzustellen: Die Freundlichkeit und Herzlichkeit ist fast schon genial.
19-20.9
Wir legen vor Sonnenaufgang ab. Wir haben eine weite Strecke vor uns: Mytimne – Nisos Efstratios (57 sm). Leider haben wir am Morgen noch keinen Wind, so dass wir den Motor bemühen müssen. Endlich, um viertel nach Zehn können wir Gross und Genua setzen. Den ganzen Tag haben wir 3-4 BF halben Wind und beträchtliche seitliche Welle, was die Fahrt etwas unruhig macht. Zum Glück plagt niemanden die Seekrankheit. Kurz vor unserem Ziel schläft der Wind nahezu ein. Wir haben keine Lust mehr, mit knappen 3 Knoten Wind in der Welle zu schaukeln und dampfen deshalb unter Motor in den Hafen ein. Dieser ist nicht gerade für Yachten ausgelegt, der Fischerhafen ist zu seicht, der Fährhafen zu hoch. Wir finden wir einen sicheren Platz gleich bei der Einfahrt in den Fischerhafen, ohne die Fischer bei der Ein- und Ausfahrt zu stören.
Der Wetterbericht kündigt eine Starkwind-Phase von 5-6 BF an. Das kennen wir schon von der Ägäis, das kann gut und gerne 7-8 Bf Böen geben, das brauchen wir nicht. Wir bleiben einen Tag im Hafen und wettern den Wind ab. Es gibt nicht gerade viel zu erkunden auf dieser kleinen Insel mitten in der Ägäis.
20. -21-9.
Leinen los um 07:50. Trotz starkem Wind gegen die Pier klappt das Ablegen ohne Probleme. Mit 3-4 BF segeln wir den ganzen Tag mit halbem Wind und einiger Welle von halb achtern. Erst als uns die Insel Panagaia Wellenschatten gibt, wird die Fahrt angenehmer. Wir ankern in einer wunderschönen ruhigen Bucht mit türkis Wasser auf Sandgrund.
Nach dem Anlegebier hüpfen Roswitha und ich direkt ins angenehm warme 24 gradige Wasser. Was für ein Kontrast zu gestern….. Mit unserem Schnorchel erkunden wir die Bucht und sind ein wenig eintäuscht, handelt es sich doch hier um ein bedeutendes maritimes Schutzgebiet. Wir sehen keine grösseren Fische und die üblichen kleinen Barsche und einige der üblichen Spitzbrassen und wenige Bandbrassen. Ums Schiff sehen wir einige Seenadeln. Früh am Abend fallen wir müde in unsere Kojen und schlafen tief und fest.
Am Morgen lockt uns das klare, warme Wasser zum Frühschwimmen. Ahh wie schön! Nur Daniela können wir nicht überzeugen, ihr ist das Wasser wohl immer noch zu nass!
Kaum sind wir aus der schützenden Bucht, nimmt uns die bekannte Welle mit wenig Wind in Empfang. Es ich ungemütlich. Erst in der Meerenge Peristera / Alonisos hört es auf mit dem „Gewell“, jetzt haben wir wieder unser geliebtes Schoggi-Segeln und erreichen Ormos Steni Lela gegen 14 Uhr. Wir sind ein wenig erstaunt über die diversen Ackertechniken welche die grossen Jachten nutzen. Wir machen mit dem Heckanker an der Mole fest, so ist die Gefahr einer Grundberührung unseres Ruders gebannt. Alles klappt bestens!
Wir wollen zum Besucherzentrum, aber finden es nicht. So wandern wir eine ordentliche Strecke der Strasse entlang bergauf, bis wir LADY ALEXA wie ein Spielzeug in der kleinen Bucht liegen sehen. Wir geniessen eine unglaubliche Aussicht auf Inseln und Meer!
Im Restaurant Sossinola wird uns ein sehr feines Nachtessen direct bei unserem Schiff serviert. Bei Bier und lokalem Wein lassen wir den Abend ausklingen.
23. – 24.9
Am Morgen legen wir problemlos ab. Nur das Hieven des Heckankers hat ziemlich Kraft gekostet. Das Ankerspill hat dafür nicht getaugt, nur Überläufer und Ärger, so dass wir den Anker wesentlich schneller und zuverlässiger von Hand hochziehen.
Wir segeln gemächlich Richtung Süden. Alonisos ist eine hübsche Insel mit wenigen kleinen Hotels und Pensionen an der West-Küste. Wir genießen wider Erwarten schönen Segelwind. Leider wird das Wasser zunehmend schmutziger. Wir begegnen hier sehr viel mehr Yachten als bis anhin. Wahrscheinlich hat das mit den möglichen Segeldistanzen der Charter-Yachten von Athen und dem näher gelegenen Festland zu tun. Nun nach einigen Hucks sehen wir unser Ziel: Skopelos!
Wir legen zwischen vielen Yachten römisch-katholisch in einer kleinen Lücke an. Wieder funktioniert unser Manöver auf Anhieb, trotz reichlich Wind!
Ich mache mich nach dem Anlege-Bier gleich auf die Suche nach dem Harbor Master. Ich will den benötigten Stempel, der bestätigt, dass wir unser Ziel erreicht und deklariert haben. Es gehen ja immer wieder Schauermärchen um, von Crews die im End-Hafen des Törns feststellen, dass die Küstenwache Unverständnis zeigte weil das Transit-Log die eingetragene Route nicht mit den nötigen Hafenpolizeilichen Ein-und Auslaufstempeln belegt waren.
Wir kochen heute selber in der Kombüse und geniessen eine Flasche Wein; Ich habe mir auch noch eine Zigarre an der Heck-Reeling erlaubt. Ferien!
Wie immer fallen wir früh in die Kojen.
Am Morgen legen wir gegen 10 Uhr ab und laufen Richtung Skyros aus.
Wir stellen fest, dass das Sika am Süll flüssig wird, wieder einmal!! Mit diesem Produkt scheinen wir kein Glück zu haben. Ich entferne kurzer Hand das ganze Sika, es hat am Süll sowieso keinen funktionellen Nutzen, sondern dient hauptsächlich der Optik. Danach holen wir wenigstens keine schwarzen Striche mehr auf die Kleidung.
Wir haben keinen Wind und die Wolken hängen tief über dem Meer. So wirkt das Wasser bleiern und schwer. Am Nachmittag lugt die Sonne hervor. Wer hätte das gedacht! Ich finde eine Web-Cam an unserem Zielort. Kein Platz frei! Also ankern wir einige Buchten vor dem Ziel gut geschützt und ruhig für die Nacht. Ich tauche noch den Anker und finde ihn gut eingegraben im Sand. Alles gut – der hält auch einem eventuellen Gewitter stand!
Daniela genießt ihren 2. letzten Abend auf der LADY in dieser idyllischen Bucht. Wir sind zwar nicht alleine, aber mit guter Distanz zueinander.
25 -26. 9.
Die Web-Cam zeigt, dass bereits einige Plätze im Hafen frei sind.
Also Anker auf und ab durch den Steno Valaxa in den Hafen von Skyros. Der Hafenmeister ist freundlich und kompetent. Er quetscht uns in die Hafenecke und nach einigem Vor und Zurück ist er und ich zufrieden mit unserem neuen Liegeplatz. Der Hafen ist bemerkenswert für Griechenland. Es ist wie in einer gut geführten Marina, Shower und Toiletten sind sehr sauber. Die Umgebung wird mehrmals täglich gewischt, es hat Robidogs falls der Hundehalter es vergessen hat, vom Hafenpersonal sobald bemerkt entfernt. Der Hafen ist jeden Penny wert!
Das Wlan ist im Preis inbegriffen. Wasser Strom, Waschmaschine, Tumbler und sogar Bügeleisen stehen zu freien Verfügung!
Wir mieten und ein Auto, wir wollen die Insel erkunden und den Weg zum Flughafen sicherstellen. Der Weg führt uns zuerst nach Skyros Chora.
Mit den weissen Häusern den engen Gassen am steilen Hand und der grandioesen Aussicht gefällt und dieser Ort sofort. Leider ist immer noch Siesta, alle Läden sind geschlossen. So trinken wir halt ein kühles Getränk in einem Gassenrestaurant und geniessen das wenige Treiben und die ruhe in der Gasse. Wir steigen wieder in Auto und fahren Richtung Flughafen. Aus der Höhe bekommt man einen guten Überblick über den Flughafen. Aber, da sind ja nur Militärjets zu sehen. Wo ist denn der zivile Flughafen? Donnernd fliegen gerade 2 Jets über unsere Köpfe. Fast wie bei uns. Wir steigen wieder ins Auto und fahren den Wegweisern nach Richtung Flughafen und kommen an eine Pforte, wo wir prompt aufgehalten werden. Wo wir hinwollen, werden wir gefragt und antworten: Zum Flughafem. Wir erfahren, dass der Flughafen im Moment gesperrt sein und erst morgen früh für den zivilen Verkehr offen stünde. Auch gut, jetzt wissen wir wenigstens dass wir hier richtig sind. Nur dir Zeit pass nicht…..
Wir fahren weiter und erreichen die Westküste. Wunderschön und aussergewöhnlich grün zeigt sich diese Küste. In einige Buchten verliebe ich mich fast. Wir finden einen Fischerhafen der aussieht, als ob er zu einer Marina erweitert wäre. Alleine die Einfahrt scheint mir von einigen Steinen gesät. Gegen Abend erreichen wir wieder unseren Liegeplatz und schauen einem spannenden Anlegemanöver der Fähre, und danach dem Tankschiff zu. Wir erfahren, dass er drei Tankschiffe gibt, die hier anlegen, jede Marke beliefert maximal 2 Tankstellen auf Skyros. Was für ein Aufwand! Die Tankschiffe fahren den Sprit mit den mitgeführten Tankzügen aus.
Wir finden eine kleine gemütliche Taverne und geniessen das Nachtessen, Roswitha erhält ein extra für sie komponierten Vegi-Menu. Der Wirt hat offensichtlich Freude ab uns und beschert uns noch mit Dessert! Voll geschlagen fallen wir wieder einmal mehr in die Koje und fallen in einen tiefen Schlaf.
26.9
Wir bringen Daniela mit ihrem Gepäck per Mietauto zum Flughafen. Schweizer sind manchmal schon naiv… Am Flughafeneingang werden wir wie gestern angehalten, und werden nach unseren Ausweisen gefragt. Einzig Daniela hat da keine probleme; unsere Aufweise samt Geldseckel und ID sind auf dem Schiff geblieben. Ich muss Roswitha als Pfand an der Porte lassen und hoch und heilig versprechen, sofort zurückzukommen, nach dem ich Daniela am Flughafengebäude abgeladen haben. Zum Glück ist sie da nicht alleine, obwohl das Pärchen nur französich spricht ist sie da sicher. Ich kann also mein Pfand Roswitha wieder sicher auslösen. Wir warten noch die Ankunft der kleinen Linienmaschine ab und beobachten, wie sie kurze Zeit später sicher wieder abhebt und Kurs Richtung Athen nimmt. Gute Reise Daniela!
27 – 29.9
In der Zwischenzeit ist der Platz im Hafen eng geworden. Die Fender stehen dicht Rumpf an Rumpf. Der Hafenmeister bugsiert und gekonnt aus unserer Platz und zirkelt und ins freie Fahrwasser. Wir sind dankbar keinen Kratzer oder anderen Schaden mitzunehmen.
Segel gesetzt und ab geht es mit 4 Knoten unserem nahe gelegenen Absprungpunkt für die morgige Querung der offenen Ägaeis entgegen. Wir haben gelesen, dass es besser sei, die Landleine zuerst zu setzen, bevor der Anker gesetzt wird, Wir probieren dies hier aus. Ob das Vorteile bringt? Das Manöver gestaltet sich nicht wesentlich einfacher, als unser hergebrachtes. Wie auch immer, bald liegen wir fest und sicher und geniessen den restlichen Tag bei lesen und schnorcheln. Unser Ankernachbar erzählte er habe da hinten eine prächtige Mittelmeer-Moräne gesehen. So sprang Roswitha guten Mutes noch einmal ins Wasser und blieb eine ganze Weile weg. Voller Glück referierte sie mir danach was sie noch alles gesehen habe und wie prächtig die Moräne gewesen seien … Gut so!
Abends ware wir 3 Boote in der Bucht. Alle mit Landleine. Beruhigend!
Wir gingen früh in die Koje . Am nächsten Tag gäbe es wieder einen langen Schlag Richtung Psara mit 3-4 BF Wind aus NNE.
Unser Windgenerator weckte und um 05:00 Uhr. Nach einem gemütlichen Tee und Kaffee löste Roswitha schwimmend die Landleine und ich holte sie samt Leine schnell an Bord zurück. Anker auf und langsam aus der Bucht geschlichen um die schlafenden Crews nicht zu wecken.
Der Autopilot setzte kurz darauf wieder einmal aus. Einmal mehr putze ich Kontakte und Steckverbindungen und gleich darauf nahme unser ‚Gusti‘ die Arbeit wieder auf. Alles funktionierte wieder tiptop.
Die ersten Meilen wurden wir von einem wunderbaren Sonnenaufgang aus dem Meer begleitet. Es erstaunte mich, wie schnell sich die Sonne in den Himmel schobt. Mir schien, am Morgen gesche dies schneller als am den Tag….
Mit 4-6 Knoten Fahrt pflügte Lady Alexa durch die blaue Ägaeis Psara zu. Wir kreuzten einmal mehr eine Schiffsroute und begegneten innert kurzer Zeit mehreren Facht- und Tankschiffen. Hier brauchte es ein wenig Konzentration. Die Kapitäns der kommerziellen Schiffe achten im Allgemeinen sehr gut auf die Sportschifffahrt. Ich denke, die kennen die Pappenheimer….
Bei guten 3-4 BF seitlichem Wind legten wir wieder mit dem Heck zum Pier an in Psara.
Diesmal gestaltete sich das Manöver schwieriger, wir wurden von den Böen immer wieder Abgetrieben, bevor die 1. Leine sass. Ein altes Mandli gabt uns Zeichen zu einem Drink, und nach einiger Zeit verstand ich und nicke, da nam er nach einem neuen Anlauf die Leine entgegen und endlich bekamen wir ein Paar Füsse an Land. Noch ein Wenig hin und her, und wir lagen sicher mit zwei Heckleinen und einer Spring an der Pier. Die Gangway gesetzt und alles ist gut. Unser Anker hält sicher! Kaum sind wir an Land, fordert das Mandli seinen Tribut. Ich gab ihm gerne zwei Büchsen Mythos. Er zottelte danach friedlich und mit freundlichem Gruss von dannen.
Wir erkundeten zu Fuss den kleinen Ort und spazierten auf die Seite, an der wir vor etwa 90 Minuten noch und vollem Tuch vorbei gesegelt waren. Das Dorf befindet sich in einem Renovations-Festival; Überall werden Häuser gebaut / renoviert oder erhalten einen frischen Anstrich. Richtig hübsch anzusehen.
Wir kochten selbst, die Tavernen schienen nur noch für Getränke geöffnet zu haben. Und wieder: Wir fielen früh und müde aber mit einem wunderschönen Tag in Erinnerung in die Koje. 30. – 1.10
Am morgen legten wir nach einem feinen Frühstück von Psara ab. Wir mussten den Anker von Hand hieven. Welch eine Anstrengung. Warum? Der Skipper hatte die Fernsteuerung mit Salzwasser gefüllt. Schäme dich! Leider liess sich die RC nicht mehr überreden den Dienst wieder Störungsfrei aufzunehmen.
Wir setzten Segel und freuten uns, bei guter Fahrt gegen an zu kreuzen. Der Wetterbericht hatte eigentliche Flaute angesagt….
Nach dem SE Kap von Lesbos liess der Wind aber dann doch ganz nach. Wir liessen uns von der Unterwasser-Genua die letzten SeeMeilen bis Mytilene schieben und erreichten nach wunderschönen 335.5 SM den Eingang unserer Marina (nach Roswitha mindesten einen Tag zu früh).
Die restlichen Tage verbrachten wir damit, die Lady wieder fürs Winterlager vorzubereiten.
Es kam noch einmal Spannung auf. Lady Alexa wurde mit einem Kranwagen ans Lad gehoben, für die Lady wohl nicht normal, aber für uns sicher ein spannendes erstes Mal.
Jetzt also stand unsere Lady Alexa sicher auf dem Bock und wartet mit ihrem montierten Verdeck darauf, dass wir im kommenden Jahr wieder kommen werden.